Apple zeigt ein völlig neues iOS 7

  • Auf den ersten Blick ist die neue iOS-Version nicht wiederzuerkennen, die Apple am Montag im Rahmen seiner Worldwide Developer Conference (WWDC) vorgestellt hat. iOS 7 bringt flache Icons, neue Schriften und neue Farben. Sogar 3D-Effekte wurden integriert. Apple verwendet eine neue Designsprache, die jedoch besser zu Apple passt als die von iOS bisher. Tim Cook spricht vom größten Sprung in der bisherigen Geschichte des mobilen Betriebssystems. Doch damit ist erst einmal nur die Oberfläche gemeint.


    Echtes Multitasking für alle Anwendungen
    iOS 7 wird aber auch neue Funktionen erhalten. Neben einem echten Multitasking gibt es wie erwartet den Musikstreaming-Dienst "iTunes Radio". Über "Air Drop" lassen sich Fotos mit Freunden tauschen und Anwendungen aktualisieren sich in Zukunft selbst. Zudem versteht Siri Deutsch. Auf die Geräte kommt iOS 7 allerdings erst im Herbst.


    Multitasking erstreckt sich nun auf alle Anwendungen. Per Doppelklick auf den Home-Button kann dann einfach zwischen den einzelnen Apps gewechselt werden. Die Prozesse im Hintergrund sind nicht so simpel. Damit einzelne Anwendungen nicht die Leistung oder die Akkulaufzeit in die Knie zwingen, werden diese ständig überwacht. Abhängig vom Akkustand und anderen technischen Bedingungen wie der Netzwerkstärke, aber auch vom eigenen Verhalten des Nutzers werden dann die Ressourcen der Apps gesteuert.


    So sieht das neue iOS 7 aus - matt und schlicht. Bild: Apple


    Safari kennt die Logindaten von Websites
    Das neue "Control Center" lässt sich mit einem Fingerstreich vom unteren Rand aufrufen, es ist zudem auch aus jeder Anwendung heraus erreichbar. Dort finden sich alle Einstellungen von iPhone oder iPad. Das WLAN lässt sich anstellen und der Klingelton aus. Sogar die Taschenlampen-Funktion kann darüber aufgerufen werden.


    Der Safari-Browser auf iOS-Geräten erlaubt jetzt mehr als acht Tabs. Über ein intelligentes Suchfeld können Favoriten und Suchhistorie aufgerufen werden. Der mobile Browser bringt auch neue Funktionen, die der Safari auf dem Mac erhalten hat. So verfügt er ebenfalls über eine Anbindung an die "iCloud Keychain", die sich die Logindaten von Websites sowie Kreditkartendaten merkt und diese mit 256-bit AES verschlüsselt mit anderen Apple-Geräten austauschen kann. Auch lassen sich alle abonnierten Newsquellen in einem Rutsch lesen. Wenn der Leser ans Ende eines Artikels scrollt, geht es nahtlos in den nächsten über.


    iOS 7 kategorisiert Fotos automatisch nach Zeit und Ort. Apple spricht von Momenten. Über das neue "Air Drop" können einzelne Fotos auch leichter mit Freunden geteilt werden, indem einfach das Foto eines Freundes angetippt wird. "Air Drop" wird vom iPhone 5 unterstützt sowie vom iPad 4, iPad mini und dem iPod touch der 5. Generation.


    Update für Siri
    Siri spricht nun mit neuen Stimmen und versteht Deutsch und Französisch, später sollen noch weitere Sprachen hinzukommen. Im Hintergrund wurden Twitter, Wikipedia und Bing integriert. Siri soll auch ein Baustein für die Nutzung im Auto sein. "iOS in the car" bringt eine völlig neue Oberfläche, die sich komplett über Sprache steuern lässt. Der Fahrer bekommt alle wichtigen Informationen vorgelesen – ob das nun Fahranleitungen sind oder neue E-Mails. "iOS in the car" wird von 14 Automarken unterstützt, jedoch erst 2014 starten.


    Neu ist auch der App-Store auf dem iOS-Gerät. Dort werden mit iOS 7 Apps angezeigt, die in der unmittelbaren Umgebung häufig genutzt werden. Auf einem Konzert könnte so eine Anwendung der Band allen Besuchern empfohlen werden. Die wichtigste Neuerung ist allerdings, dass sich mit iOS 7 alle Apps auf dem Gerät von selbst aktualisieren.


    Mehr Schutz vor Diebstählen
    Bei so viel Mehrwert wird es für Diebe jedoch schwer, ein entwendetes iPhone oder iPad zu nutzen. Auch wenn sie es schaffen, "Find My iPhone" auszustellen oder das Gerät auf die Werkseinstellungen zurücksetzen, mit der neuen Funktion "Activation Lock" muss in diesen Fällen erst die Apple-ID eingegeben werden, um das Gerät wieder zu nutzen.


    Für Entwickler steht ab sofort eine Betaversion von iOS 7 zum Download bereit. Sie können mit der neuen Version von Apples mobilen Betriebssystem 1.500 neue Schnittstellen nutzen. Ab Herbst wird iOS 7 dann auch auf die Geräte von Endkunden kommen – voraussichtlich auch auf ein neues iPhone. iOS 7 lässt sich auf jeden Fall auf iPhones ab Version 4, iPads ab Version 2, iPad mini und iPod touch ab der 5. Generation nutzen. Die Software trägt klar die Handschrift des Chefdesigners Jony Ive. Er ist seit Herbst nicht nur für das Aussehen der Geräte, sondern auch des Betriebssystems zuständig.




    Quelle: onlinekosten.de