Playstation 4: Der neue Maßstab für Gamer

  • Sony brannte auf der Playstation-Veranstaltung in New York ein Feuerwerk an Ideen und beeindruckenden Spielen ab. Schon jetzt steht fest: Kein Gamer wird an dieser neuen PS4 vorbeikommen.




    Nein, das Gehäuse und Design der neuen Playstation wurden nicht gezeigt, auch beim Preis schweigt sich Sony aus. Dafür beweist der Playstation-Erfinder Mut bei der Namensgebung, denn trotz der im Heimatland Japan verhassten Ziffer 4 (soll Unglück bringen) lautet die neue Playstation-Generation schlicht: PS4. Die PS4 ist, anders als die PS3, eine Konsole mit PC-Architektur, sodass die Hürde, PC-Titel mühsam auf die Konsole anzupassen, nahezu gänzlich entfällt.

    Gleichwohl ist die PS4 derart leistungsfähig, dass auch Zukunftstechnologien wie die Unreal Engine 4 butterweich laufen. Eine weitere Lektion aus der PS3-Ära: Spare niemals am Arbeitsspeicher! In der PS4 integriert Sony satte 8 GB RAM und zu allem Überfluss handelt es sich nicht um herkömmlichen Arbeitsspeicher, sondern um ultraschnelles DDR5-RAM, wie er im PC-Bereich einzig auf Grafikkarten zu finden ist. Angesichts der schlanken Systemarchitektur sowie flexiblen Zuweisung des Arbeitsspeichers dürfte die PS4, ganz anders als die PS3, ein Traum für Softwareentwickler sein.

    Ein Traum für Spieler wird die PS4 in jedem Fall: Endlich ist Schluss mit nervigen Ladezeiten, denn Spiele starten in Windeseile und langwierige Updates werden im Hintergrund heruntergeladen und parallel installiert. Neben echter Multitasking-Fähigkeit setzt Sony mit der PS4 auf soziale Komponenten, sodass Sie Erlebnisse aufzeichnen und über den Share-Knopf des Gamepads mit anderen Freunden via Internet teilen.



    Das Gamepad sieht dem Vorgängermodell sehr ähnlich, bietet aber eine bessere Handhabung. Ein Touchfeld, Kopfhöreranschluss sowie ein angebrachtes Leuchtfeld für die Lageerkennung über eine Stereokamera komplettieren den Funktionsumfang. Wer noch mehr will, benötigt eine PS Vita: Das bislang kaum genutzte Remote-Play-Feature wird mit der PS4 zum Standard, sodass Sie PS4-Spiele auf der PS Vita zocken können – Nintendos Wii U lässt grüßen. Dem nicht genug, ermöglicht Sonys Streamingdienst Gaikai die vollständige Abwärtskompatibilität zu allen Playstation-Spielen: Mit der PS4 sollen Sie PS1-, PS2- und PS3-Titel via Gaikai-Streaming abspielen können.

    Die zweistündige Mammutvorstellung wäre natürlich nur halb so amüsant gewesen, wenn Sony nicht auch erste Spiele präsentiert hätte. Zum Glück vermied es Sony, auf vorberechnete Grafiken zurückzugreifen, sodass ausschließlich Spielgrafik demonstriert wurde. Gleich zu Beginn sorgte der neue "Killzone"-Teil namens "Shadow Fall" für offene Münder, denn eine derartige Detailpracht samt Licht-, Rauch- und Partikeleffekten hat man bestenfalls in ausgewählten PC-Grafikdemos bestaunen dürfen. Ebenfalls fast schon einem computeranimierten Spielfilm ebenbürtig: Die bereits bekannte Demo "Agnis' Philosophy" von Square Enix, sowie der brandneue Mittelalter-Fantasy-Action-Titel "Deep Down" von Capcom.

    Der Grafikpracht nicht genug, versammelte Sony an diesem Abend fast die komplette Spielbranche hinter der PS4: Indieentwickler wie der "Braid"-Schöpfer werkeln ebenso an neuen Projekten wie die Publisherriesen Ubisoft und Activision. Selbst Blizzard gab bekannt, den bisherigen PC-only-Titel „Diablo III“ für PS3 und PS4 umzusetzen und der ehemalige Microsoft-Hofentwickler Bungie demonstrierte erstmals Spielszenen des Sci-Fi-Shooters Destiny für PS3 und PS4.

    Mit den Worten: "Die PS4 ist ein echter Killer", und "die Spieler werden verrückt nach der PS4 sein", setzten die Drittentwickler ein eindeutiges Zeichen, sodass Sony vor allem eines an diesem Abend erreichte: Die Herzen der Spieler auf der ganzen Welt zurückzugewinnen. Einzige Enttäuschung: Das neue "Uncharted" lässt ebenso noch auf sich warten, wie ein erneutes Lebenszeichen von "The Last Guardian" – aber irgendwas muss Sony ja schließlich noch auf der E3 im Sommer präsentieren.



    Quelle: DF

  • Jetzt ist es raus: Sonys Playstation 4 soll noch bis Ende dieses Jahres zu einem vermutlich vergleichsweise günstigen Preis in den Handel kommen – zumindest in den USA. Doch was leistet die neue Konsole wirklich und wie beeindruckend sehen die Spiele aus?


    Simple, Personalized, Immediate, Integrated, Social. Mit diesen Schlagworten hat Sony jüngst die Playstation 4 (PS4) vorgestellt. Demnach soll die neue Spielkonsole mit einer simplen Bedienung punkten und Freunde sind immer nur einen Knopfdruck weit entfernt. Zudem werden Videos von Spielsessions aufgezeichnet und können umgehend geteilt werden.


    Auch unterwegs ist der Zugriff auf die PS4 möglich. So verspricht Sony passende Apps für Smartphones und Tablets, über die man etwa mit Freunden chatten kann oder Einkäufe tätigt, die die Spielkonsole dann umgehend herunterlädt, denn Sony scheint auf ein "Always-on"-Konzept zu setzen. An dieser Stelle ist die Leistungsaufnahme natürlich der springende Punkt. Diese sollte sich aber auf sehr niedrigem Niveau einpendeln, denn ersten Berichten zufolge kümmert sich ein spezieller Chip um diese Angelegenheit, während der Rest der Konsole "schläft". Zudem soll der Inhalt des Arbeitsspeichers im Stand-by-Modus nicht gelöscht werden, sodass die PS4 auf Knopfdruck ohne Wartezeit mit vollem Funktionsumfang umgehend wieder verfügbar ist.


    Der Aufkauf des Streaminganbieters Gaikai im Sommer letzten Jahres trägt nun erste Früchte und etwa Demos und PS1-/2-/3-Spiele können laut Sony schon während des Herunterladens als steuerbarer Videostream gestartet werden. Dafür ist natürlich eine leistungsfähige Internetleitung vonnöten. Zudem soll auch der Internetbrowser parallel zum Spiel aufgerufen werden können. Letztlich will Sony auch die Konnektivität zum Handheld PS Vita ausbauen und in Zukunft soll es möglich sein, alle PS4-Spiele direkt auf die mobile Konsole zu streamen. Auch das Second-Screen-Konzept von Konkurrent Nintendo (Wii U) und Microsoft (Smartglass App) greift man auf, und die bereits angesprochenen Apps stellen spielbegleitend Inhalte auf dem Tablet- oder Smartphonebildschirm dar.


    Ein brandneuer 8-Kern-Prozessor stemmt indes die Berechnungen und die ebenfalls aus dem Hause AMD stammende Grafikkarte (vergleichbar mit dem Mittelklassegrafikbeschleuniger Radeon HD 7850 aus dem PC-Bereich) soll die nächste grafische Stufe erklimmen. Auch wenn die Grafikkarte dezent veraltet wirkt, sollte nicht die auf 3D-Spiele optimierte Systemarchitektur der PS4 vernachlässigt werden. Insgesamt stehen dem System 8 Gigabyte (GB) GDDR5-Speicher zur Verfügung; im Vorfeld ging man noch von 4 GB aus.


    Auch die PS4 verfügt wieder über ein Blu-ray-Laufwerk, neu hinzugekommen sind eine bisher noch unbekannte Anzahl von USB-3.0-Anschlüssen, auch die Größe der internen Festplatte wurde noch nicht kommuniziert. Bilder gibt die Konsole abermals per HDMI aus. Ob Spiele jedoch in Full HD mit 1920 x 1080 Bildpunkten präsentiert werden, wurde nicht kommentiert. Zudem wäre es wünschenswert und zeitgemäß, wenn die PS4 die hochauflösenden Spiele mit ultraflüssigen 60 Bildern die Sekunde darstellen könnte, wie es etwa bei einem High-End-PC heutzutage üblich ist. Dieser kostet aber natürlich ein Vielfaches von Sonys Spielkonsole und gibt sich zudem in der Handhabung deutlich komplizierter.


    Erste Spieletrailer werden zumindest in 1080p verbreitet, wenngleich beim genaueren Hinsehen, etwa bei "Killzone: Shadow Fall" und "Infamous: Second Son", ein deutliches Kantenflimmern auffällt. Nichtsdestotrotz kommen die Titel grafisch ohne Frage beeindruckend daher, nur leistet das eben ein hochgezüchteter PC auch, wenn nicht sogar noch mehr. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sich hier noch um Spiele der ersten Generation handelt und die Entwickler die Konsole technisch erst noch kennenlernen müssen. Denn so haben die Entwickler in den Endzügen der Playstation 3 (PS3) vor allem bei den Titeln, die explizit für die Risc-Prozessorarchitektur der Vorgängerkonsole entwickelt wurden (wie etwa die "Uncharted"-Reihe in ihrer Evolution bis zum dritten Teil eindrucksvoll beweist), beachtliches aus der Konsole herausgekitzelt. Cevat Yerli, CEO von dem in Deutschland ansässigen Spieleentwicklungsunternehmen Crytek, die derzeit mit dem Grafikblockbuster "Crysis 3" vor allem auf dem PC für Furore sorgen, sieht den Computer aber auch fortwährend und in Zukunft als leistungsfähigste Spielmaschine.


    So sehen die ersten Playstation-4-Spiele aus


    Ultra HD (4K) hat übrigens während der Vorstellung der PS4 keine Rolle gespielt. Den HDMI-Spezifikationen zufolge könnte die Konsole aber durchaus in der Lage sein, Bilder mit bis zu 3840 x 2160 Bildpunkten mit 30 Bildern die Sekunde auszugeben, wenngleich letzterer Wert für Videospiele schon fast wieder zu wenig ist. Auch weitere multimediale Fähigkeiten spielten im Zuge der Präsentation kaum eine Rolle.


    Grafisch erreicht Sony aller Kritik folgend dennoch ein neues Level, denn die PS3 hat mittlerweile ihren technischen Zenit weit überschritten. Doch die neue Hardware will natürlich auch effizient programmiert werden und das kostet viel Zeit und jede Menge Geld. Der aktuelle 3D-Shooter "Bioshock Infinite" verschlang etwa fünf Jahre Entwicklungszeit und wird noch für die jetzige Konsolengeneration und den PC veröffentlicht. Doch an dieser Stelle kann bereits jetzt zumindest teilweise Entwarnung gegeben werden, denn Sony hat sich von der aufwändiger zu programmierenden Risc-Struktur der PS3 verabschiedet und setzt nun auf die auch in Heimcomputern gängige x86-Architektur. Gerüchten zufolge soll Microsoft auf einen nahezu identischen Prozessor setzen, was die Programmierung von Multiplattform-Titeln natürlich immens erleichtern würde. Zudem sagte Herman Hulst von Guerilla Games ("Killzone"), dass die Kosten für die Spielentwicklung in etwa genauso hoch wie bei der PS 3 ausfallen werden. Das liege daran, dass das Team des Studios viele Entwicklungsprozesse optimiert habe und in Zukunft sollen Teilaspekte vermehrt auch an externe Helfer abgegeben werden. Natürlich spricht Hulst nur für ein Studio und es bleibt abzuwarten, wie andere Entwicklerteams mit der Produktion eines sogenannten "Triple-A-Titels", also den Blockbustern der Spielewelt, umgehen.


    Sony hatte im Zuge der Präsentation noch eine weitere Hardware im Gepäck: Die stereoskopische Kamera Playstation 4 Eye erkennt die Position des Controllers im Raum – Spiele können so über Bewegungen und dank des 4-Mikrofon-Arrays auch über Sprache gesteuert werden...Microsofts Kinect-Kamera lässt grüßen. Sonys Pendant soll aber wesentlich effizienter arbeiten und Bilder werden während der Abtastung mit 1280 x 800 Bildpunkten und 60 Bildern die Sekunde verarbeitet. Dabei sollen auch schnelle Bewegungen problemlos erkannt werden und der Mindestabstand beträgt lediglich 30 Zentimeter. Zudem sollen sich Spieler dank der Gesichtserkennung ohne Umschweife einloggen können.


    Laut eigenen Angaben soll die PS4 in den USA noch zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt kommen. In Deutschland könnte es 2013 vielleicht nicht mehr klappen; konkrete Informationen von Sony stehen hier noch aus. Auch preislich hat der Hersteller die neue Spielkonsole noch nicht eingeordnet, wenngleich diverse Quellen von zwei Paketen ausgehen, die für 429 respektive 529 US-Dollar in den Verkauf gehen könnten. Trifft dies zu, werden wir in Deutschland erfahrungsgemäß wohl mit einer 1:1-Umrechnung in Euro vorlieb nehmen müssen. Bilder der neuen Konsole existierten zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels übrigens noch nicht – das Gerät wurde auch während des Events nicht gezeigt.




    Quelle: DF