Sky will Bundesliga-Rechte um jeden Preis halten

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    Nachdem zuletzt RTL einmal mehr sein Interesse an den TV-Rechten für die Bundesliga bekundet hat, meldet sich nun auch Sky zu Wort: Die Kassen des Konzerns seien für die Vergabe gut gefüllt und man werde alles dafür tun, den aktuellen Status zu halten.


    Im kommenden Frühjahr kommt es auf dem deutschen Fernsehmarkt wieder zum großen Kräftemessen, denn es stehen die wohl begehrtesten TV-Rechte überhaupt zum Verkauf: die Bundesliga. Aktuell hält der Pay-TV-Anbieter Sky sämtliche Live-Rechte in Händen - und das soll möglichst auch so bleiben wenn es nach dem Konzern aus Unterföhring geht. Doch Sky ist nicht das einzige Medienunternehmen, bei dem die Bundesliga Begehrlichkeiten weckt. So hatte erst vor wenigen Tagen RTL erneut bekundet, dass man sich die oberste deutsche Fußball-Liga gut im eigenen Programm vorstellen könnte.



    Vor
    einem möglichen Rechte-Poker im kommenden Jahr hat Sky trotz Konkurrenz
    aber keine Angst. Im Gegenteil, der Konzern gibt sich nach wie vor
    selbstbewusst: "Wir wollen Partner der Bundesliga bleiben, der wir heute
    sind. Wir werden alles dafür tun", stellte der neue Konzernchef Carsten
    Schmidt im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" am
    Donnerstag klar. Die dafür nötigen Finanzmittel scheinen dabei kein
    Problem zu sein. "Als Gruppe können wir allein im Jahr 2015 über 6,5
    Milliarden Euro in Programminhalte investieren", so Schmidt weiter.
    Damit sei man die Nummer eins in Europa.




    Die Kosten für die Bundesliga ließen sich damit leicht decken.
    Aktuell legt Sky für die TV-Rechte rund eine halbe Milliarde Euro pro
    Saison auf den Tisch. Damit fließen bis zum Ende des Vertrags etwa 2,5
    Milliarden Euro an die Deutsche Fußball Liga (DFL).




    Für die Zeit zwischen 2016 und 2019, für die im Frühjahr dann die
    Rechte vergeben werden, könnte Sky allerdings noch etwas tiefer in die
    Taschen greifen müssen. Denn nicht nur potentielle Wettbewerber könnten
    den Preis in die Höhe treiben, sondern auch die DFL. Angesichts des [Blockierte Grafik: http://www.digitalfernsehen.de/typo3/sysext/rtehtmlarea/res/accessibilityicons/img/external_link_new_window.gif]Rekord-Deals in Großbritannien,
    der der Premier League in der Spielzeiten von 2016/17 bis 2018/19 ganze
    6,9 Milliarden Euro von Sky und BT einspielt, denkt nun auch die DFL
    darüber nach, wie man aus der Vergabe der Bundesliga-Rechte noch mehr
    Geld einnehmen kann. Zur Debatte standen dabei bereits Optionen wie eine
    weitere Splittung des Spieltags mit mehr [Blockierte Grafik: http://www.digitalfernsehen.de/typo3/sysext/rtehtmlarea/res/accessibilityicons/img/external_link_new_window.gif]Montagsspielen oder auch eine deutliche Verkürzung der "Sportschau".




    Wie Schmidt betonte, werde Sky alles dafür tun, um die Live-Rechte
    an der Bundesliga zu behalten - und das muss der Konzern auch, immerhin
    ist der deutsche Fußball mittlerweile sein größtes Zugpferd. Im Geschäft
    mit Spielfilmen und Serien bekommt Sky zunehmend Konkurrenz durch
    Video-on-Demand-Anbieter wie Netflix und Amazon, die Kunden nicht nur
    durch niedrige Preise locken, sondern auch hinsichtlich
    eigenproduzierter Inhalte eine aggressive Strategie fahren. Daher ist es
    für Sky auch um so wichtiger, sich im Sportbereich gut aufzustellen.
    Ein Verlust der Bundesliga-Rechte könnte den Konzern durchaus aus der
    Bahn werfen.




    Wie weit der Konzern für die Bundesliga am Ende gehen wird oder auch
    muss, wird sich im kommenden Frühjahr zeigen. Ein ernstzunehmender
    Konkurrent ist zumindest zum aktuellen Zeitpunkt nicht in Sicht. RTL
    dürfte eher auf das Rechte-Paket schielen, dass derzeit die ARD für die
    "Sportschau" nutzt. Mehr wäre vermutlich im Programm des Privatsenders
    ohnehin schwer umzusetzen. Doch ein Zweikampf mit der ARD wäre hart:
    "Der Wettbewerb mit den Öffentlich-Rechtlichen um Sportrechte, die mal
    eben eine Milliarde Euro an Bedarf in diesem Bereich anmelden, ist kein
    Wettbewerb, sondern eine Farce", beklagte RTL-Programmgeschäftsführer
    Frank Hoffmann erst [Blockierte Grafik: http://www.digitalfernsehen.de/typo3/sysext/rtehtmlarea/res/accessibilityicons/img/external_link_new_window.gif]Ende November.




    Ob RTL am Ende trotzdem einen Vorstoß wagt, bleibt abzuwarten. Auch
    bei der Rechte-Vergabe der Qualifikationsspiele für die kommende EM in
    Frankreich und WM in Russland hatte den Kölner Sender niemand auf dem
    Schirm, doch am Ende bekam RTL den Zuschlag. Und angesichts der
    positiven Ressonanz für die Übertragungen könnte in Köln nun doch auch
    der Gedanke weiter reifen, eine Investition in die Bundesliga zu wagen.






    Quelle: DF