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Soundsysteme von Bose im Test
erstellt am 25.06.2015 von Christian Trozinski Soundplate, Soundbar, Stereoanlage oder doch ein vollwertiges Heimkinoset? In einem Testmarathon nahmen wir unterschiedliche Soundsysteme unter die Lupe, um dem Fernsehklang Beine zu machen. Das Besondere: Alle Audiolösungen stammen vom Hersteller Bose, der sich auf besonders kompakte und wohnraumfreundliche Systeme spezialisiert hat.
Gleich
zu Beginn stürzten wir uns auf die derzeit angesagteste Audiokategorie:
Die Soundplates. Angesichts der leicht zu tragenden Box und der
unkomplizierten Installation ist einfach zu erraten, weshalb gerade
dieses Audiosegment solch eine Beliebtheit aufweist. Boses Solo 15
TV-System wird unter einen Fernseher platziert und erweckt den Eindruck
eines XXL-Standfußes.
Mit einer Traglast von 34 kg und einer Fläche von 63 x 33 cm eignet
es sich für Fernseher bis 50 Zoll, in unserem Fall fand der Samsung
UHD-Fernseher UE48HU7590 ausreichend Platz auf der Soundplate. Mangels
HDMI-Anschlüssen müssen Sie die Verkabelung über den optischen
Tonausgang des Fernsehers vornehmen, insgesamt können drei Quellen
digital oder analog verkabelt werden. Um bei einer wandnahen Aufstellung
keinen dröhnenden Bass zu provozieren, finden Sie an der Rückseite
zusätzlich einen Bassregler.
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Die Rückseite der Solo 15: Analoge und digitale Anschlüsse sind ebenso vorhanden wie ein Bassregler, auf HDMI-Schnittstellen müssen Sie aber verzichtenBild: © Auerbach Verlag
Ebenfalls
praktisch: Dem Solo 15 TV-System liegt eine Fernbedienung bei, die über
Gerätecodes auch Fernseher und Player steuert. Weniger erfreulich ist
das Fehlen einer Bildausgabe und eines Displays, denn das Solo 15
TV-System macht nur durch eine Status-LED an der Front auf die
unterschiedlichen Betriebsmodi aufmerksam.
Die Quellenwahl ist hingegen eindeutig gelöst, denn auf Knopfdruck
leuchtet die entsprechende Taste auf der Fernbedienung. Im Klangtest
konnte sich die Soundplate zwar vom Fernsehton durch ein
ausgeschmückteres Fundament und einen weniger hallig wirkenden Raumklang
absetzen, doch das Klanggeschehen erschien räumlich eingeengter und
speziell Musik wusste nicht zu überzeugen. Boses integriertes
Raumklangverfahren, das sowohl die nach vorn als auch die zu den Seiten
abstrahlenden Lautsprecher einbezieht, zeigte sich zudem fehlerbehaftet,
denn Geräusche wanderten teilweise grundlos von vorn zu den Seiten und
umgekehrt.
Innerhalb des Playstation-Menüs konnten wir diesen Fehler sogar
steuern: Schnelle Menüwechsel sorgten für einen einheitlichen Klang von
vorn, langsame Menüwechsel wurden hingegen über die seitlichen
Lautsprecher wiedergegeben. Da auch die Toneinstellungen nicht das
Niveau der anderen getesteten Bose-Sets erreichen und auf eine
automatische Einmessung verzichtet wird, fällt unser Klangfazit
durchwachsen aus. Gegen flachen Fernsehklang wirkt das Solo 15 TV-System
Wunder, im Vergleich zu guten TV-Lautsprechern ist der Unterschied aber
gering.
Faustdicke Überraschung
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Die Stereolautsprecher des Cinemate 220 (Mitte oben) sind zierlicher als die Lautsprecher des Lifestyle 525 (Mitte unten, rechts). Klanglich trennen beide Systeme WeltenBild: © Auerbach Verlag
Als
Nächstes wählten wir das Heimkinoset Cinemate 120, das neben einem
kleinen Lautsprecher (deutlich kompakter als das Solo 15 TV-System) mit
einem kabellosen Subwoofer und einer Bedienkonsole aufwartet. Der
Hauptlautsprecher wird über einen Kabelstrang mit der Bedienkonsole
verbunden, dies gilt für die Cinemate-Sets 220 und 520 gleichermaßen.
Dadurch nimmt der Verkabelungsaufwand zwar zu, doch ungeachtet der
aufwändigeren Installation steigt das Vergnügen, sobald andere Geräte
Anschluss finden müssen.
Die Bedienkonsole beherbergt vier HDMI-Eingänge (4K-fähig bei 30
Bildern pro Sekunde) und einen HDMI-Ausgang inklusive Audiorückkanal
(ARC). Zudem wird das Steuerprotokoll CEC unterstützt, sodass sich
angeschlossene HDMI-Geräte auch dann steuern lassen, wenn die
Gerätecodes nicht eingelesen wurden. Mangels On-Screen-Menü müssen Sie
alle Infos vom kleinen Display der Bedienkonsole ablesen, was ab drei
Meter Sitzabstand nicht mehr problemlos möglich ist.
Im
Gegensatz zum Solo 15 TV-System unterstützt das Cinemate 120 neben
Dolby Digital auch DTS und kommt mit einem automatischen Einmesssystem
daher. Der wirklich verblüff ende Effekt tritt aber erst im Klangtest
ein: Im Gegensatz zur deutlich größeren Soundplate befördert der kleine
Lautsprecher des Cinemate-120-Sets den Klang in alle drei Dimensionen.
Zwar ist der Aha-Effekt stark von der Sitzposition abhängig und je
näher Sie dem Lautsprecher kommen, desto stärker fällt der Raumklang in
sich zusammen, doch bereits bei einem Sitzabstand von zwei bis drei
Metern kann der Eindruck von Größe und Weite restlos überzeugen. Nach
der Einmessung spielte das System etwas bassbetont, was sich durch die
Bass- und Höhenregler aber ausgleichen lässt. Einmal eingestellt
überrascht das Set mit einem weiträumigen und auch im Tieftonbereich
großzügig ausstaffierten Klang, der den Ton der TV-Lautsprecher weit
hinter sich lässt.
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Ein Bildschirmmenü liefert einzig die Lifestyle-Station (links), das Solo 15 TV-System (Mitte) im Gegenzug nur eine Status-LED, die in unterschiedlichen Farben leuchtetBild: © Auerbach Verlag
Besonders
imponierte die Sprachwiedergabe, die jederzeit klar verständlich ist
und dank einer intelligenten Dynamikanpassung auch das Filmschauen zu
später Stunde zum Genuss macht. Einzig bei zugespielten Musikinhalten
mit einer Stereotonspur konnte das Cinemate 120 nicht verbergen, dass
hier nur ein zentrierter Lautsprecher am Werk ist.
Sobald wir aber auf die jeweilige Mehrkanaltonspur umschalteten,
wuchs das System über sich hinaus. Das gleiche positive Fazit hätten wir
gern dem Cinemate 220 attestiert, denn dieses ist vom Subwoofer bis zur
Bedienkonsole identisch mit dem Cinemate 120, nur die Hauptlautsprecher
unterscheiden sich. Statt einer kleinen Soundbar liegen dem System zwei
einzelne Lautsprecher bei, die als Stereoset betrieben werden.
Ein überzeugender Raumklang wollte sich im Test aber nicht
einstellen und insgesamt boten die Lautsprecher nur bei
Stereomusiktonspuren einen echten Vorteil im Vergleich zum Cinemate 120.
Unser Vorabfazit: Wer besonders kompakt und platzsparend großen
Filmklang verwirklichen möchte, sollte zum Cinemate 120 greifen.
Die Informationen in diesem Artikel basieren auf sorgfältiger Recherche und geben den Sachstand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung wieder. Spätere Entwicklungen oder Updates sind aus diesem Grund unter Umständen nicht berücksichtigt. Für Hinweise auf möglicherweise überholte Informationen sind wir dankbar.
Quelle: DF