Sky-Programmchef: Rolle von Free-TV wird sich wandeln

  • Pay-TV liegt klar im Trend: Neben den Öffentlich-Rechtlichen und den reinen Pay-TV-Anbietern verrechnen mittlerweile auch Privatsender zunehmend Gebühren. Eine Zukunft fürs Free-TV sieht Sky-Programmchef Gary Davey aber trotzdem, auch wenn er davon überzeugt ist, dass sich die Rolle des freiempfangbaren Fernsehens verändert - zum Nachteil für Programminnovationen.


    Trotz zunehmender Attraktivität von Pay-TV-Angeboten glaubt Sky-Deutschland-Programmchef Gary Davey an eine Zukunft des freiempfangbaren Fernsehens. Zumindest in den kommenden zehn Jahren werde sich daran nichts ändern, immerhin sei Free-TV in Deutschland und Österreich ein sehr gesundes Business, wie Davey am Donnerstag gegenüber dem "Standard" gestand.


    Er ist allerdings auch davon überzeugt, dass sich die Rolle des Free-TV wandelt. Da die Gesellschaft immer älter wird, diktiere auch das Geschäftmodell, der Werbebranche mit dem Programm Millionen potentielle Kunden zu liefern, ein immer älteres Publikum. "Um eine kritische Masse zu halten, vor allem in der Primetime, müssen sie dementsprechend älter und wohl auch auf einem niedrigeren Level programmieren, so Davey.


    Diese Praxis mache es den Free-TV-Sendern allerdings schwer, mit Programminnovationen zu punkten, denn solche haben nach Ansicht des Sky-Programmchefs in diesem Konzept nur wenig Platz: "Innovation ist das erste Opfer von Medien für den Massenmarkt."


    Was dem Free-TV zum Nachteil gereicht, öffnet dem Pay-TV derweil neue Chancen. Als Beispiel führte Davey den neuen HBO-Seriensender Sky Atlantic HD an: So hätte es über Jahre hinweg jedem Sender offengestanden, sich mit dem US-Sender auf einen umfassenden Output-Deal zu verständigen, wie Sky es letztlich getan hat. "Keiner konnte es sich leisten, dieses Risiko qualitativ hochwertiger Serien einzugehen. Wir konnten es, denn wir müssen uns nicht an den Quoten orientieren", erklärte er.


    Quelle: Digitalfernsehen