OS X 10.11 und iOS 9: Qualität und Sicherheit statt neue Funktionen

  • Für den Mac gab es das letzte große "Aufräum-Update" vor sechs Jahren. Nachdem spätestens mit Mac OS X 10.5 Leopard immer deutlicher Performance- und Qualitätsmängel auftraten, entschloss sich Apple zur Entwicklung von Mac OS X 10.6 Snow Leopard. Das Motto lautete, alles schneller und zuverlässiger zu machen, dafür auf neue Funktionen zu verzichten. Für iPhone und iPad gab es hingegen noch kein Update unter dieser Devise.



    Mit iOS 9 soll sich dies aber ändern, wie bereits seit Monaten immer wieder berichtet wird. Statt vieler neuer Features bringe iOS 9 drei wesentliche Verbesserungen mit: Mehr Geschwindigkeit, höhere Stabilität und Fehlerbehebungen. Doch nicht nur iOS 9, auch für OS X 10.11 verfolge Apple den Plan, in erster Linie auf Qualität zu achten und funktionelle Neuerungen hinten anzustellen.



    Von Apple-internen Quellen sei zu hören, dass Apple mit OS X 10.11 zwar keine komplette Feature-Pause einlege, geplante Funktionen aber verschiebe. Immer mehr Nutzer hatten sich darüber beschwert, wie fehlerbehaftet vor allem die letzten beiden großen Updates ausfielen. Apples Entwicklerteams übten deswegen Druck auf das Management aus, mehr Zeit zur Fehlerbehebung zu erhalten und an einem Update im Stile von Snow Leopard arbeiten zu dürfen.



    Sicherheit steht vorne
    Apple gehe bei iOS 9 und OS X 10.11 nicht nur die Themen Stabilität und Geschwindigkeit an, auch Sicherheit stehe ganz weit vorne. Unter anderem soll ein Sicherheitssystem namens "Rootless" Einzug halten, das jeglichen administrativen Zugriff auf bestimmte Dateien verhindert. Dadurch bietet sich unter anderem ein sehr viel besserer Schutz vor Malware - fraglich bleibt, ob unter iOS 9 dann noch Jailbreaks möglich sind. In OS X lasse sich "Rootless" angeblich deaktivieren, unter iOS 9 nicht.



    Die Synchronisation von Programmdaten via iCloud soll möglichst komplett auf iCloud Drive und somit auf sicherere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung umgestellt werden. Vom klassischen Dateisystem im Finder werde sich Apple mit OS X 10.11 aber auf keinen Fall verabschieden. Eine weitere Sicherheitsfunktion wird als "Trusted WiFi" bezeichnet. Allerdings sei noch nicht sicher, ob diese schon mit OS X 10.11 oder erst mit einer späteren Version erscheint. Bei weniger vertrauenswürdigen Routern setze das System automatisch auf noch wirkungsvollere Verschlüsselung - bekannte und vertrauenswürdige Router werden wie zuvor angesprochen.



    Gute Nachrichten für Besitzer älterer Geräte
    Gute Nachrichten gibt es für Besitzer eines iDevices mit A5-Chip. iOS 9 soll nicht nur auf den älteren Geräten laufen, stattdessen werde auch die Leistung enorm steigen. Wer unter der schlechten Performance von iOS 8 litt, wird mit iOS 9 sehr viel mehr Freude haben. Apples Ziel sei, ältere Hardware fortan besser zu unterstützen und mehr darauf zu achten, dass neue Systemversionen nicht nur auf neuen Geräten flüssig arbeiten. Aus diesem Grund strukturiere Apple den Entwicklungsprozess grundlegend um, so der Bericht. Dies ist durchaus als Sinneswandel anzusehen - denn auf alte Hardware gab Apple in der Vergangenheit eher wenig.



    Oberfläche, Feinschliff, Swift 2.0
    An der Systemoberfläche gibt es mit iOS 9 und OS X 10.11 einige Änderungen, allerdings fallen diese nicht so stark wie beim Umstieg von iOS 6 auf iOS 7 bzw. von OS X Mavericks auf OS X Yosemite aus. In dieser Woche kamen bereits Berichte über eine neue Systemschrift auf, zudem wolle Apple an vielen Ecken und Kanten Detailverbesserungen vornehmen. Für den Entwickler gibt es ebenfalls Neuigkeiten: Apples Programmiersprache Swift werde in diesem Jahr ein großes Update erhalten. Mit Swift entwickelte Apps für iOS 9 und OS X 10.11 sollen erheblich kleiner ausfallen und damit Platz sowie Datenvolumen sparen. Swift 2.0 werde auf der WWDC angekündigt, erscheine in der finalen Version aber wahrscheinlich erst deutlich nach der Markteinführung von iOS 9 und OS X 10.11.








    Quelle: Mactechnews