Das iCar kommt: Apple arbeitet seit Monaten an Elektroauto

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    Tagelang wurde in US-Blogs spekuliert, Apple
    könnte ein Auto bauen. Zwei Medienberichte vom Wochenende liefern nun
    konkrete Details. Demnach entwerfen mehrere hundert Apple-Mitarbeiter
    ein Fahrzeug mit Elektroantrieb - und das schon seit Monaten.




    Apple
    entwickelt laut Medienberichten ein Elektroauto. An dem Geheimprojekt
    arbeiteten bereits mehrere hundert Leute, berichteten das "Wall Street
    Journal" und der Finanzdienst Bloomberg am Wochenende. Für den
    iPhone-Konzern wäre das ein radikaler Vorstoß in eine ganz andere
    Branche.



    Apple-Chef Tim Cook habe das Projekt mit dem Codenamen "Titan"
    bereits vor knapp einem Jahr gebilligt, schrieb das "Wall Street
    Journal" unter Berufung auf informierte Personen. Es werde von
    Apple-Veteran Steve Zadesky geleitet, der schon am iPod und iPhone
    mitgearbeitet habe und vor über 15 Jahren von Ford kam. Zunächst werde
    an einem Design gearbeitet, das einem Minivan ähnlich sehe, berichtete
    die Zeitung weiter. Es sei aber auch möglich, dass Apple sich am Ende
    gegen eine Fortführung des Projekts entschließe, hieß es einschränkend.



    Apple ist bekannt dafür, viele Prototypen zu testen, die am Ende
    nicht zu fertigen Produkten werden. So gibt es zum Beispiel immer noch
    keinen Apple-Fernseher, über den schon vor Jahren spekuliert
    wurde. Allerdings schrieb die Zeitung auch, Zadesky dürfe ein Team von
    bis zu 1000 Leuten aufbauen. Bei dieser Dimension wäre es ein sehr
    ernsthaftes Projekt. Apple kommentierte die Informationen auf Anfrage
    der Medien nicht. Die "Financial Times" hatte zuvor berichtet, Apple
    heuere Autoingenieure an, und ein geheimes Team aus Dutzenden
    Mitarbeitern arbeite an "automobilen Produkten". Schon seit mehreren
    Tagen gab es Spekulationen über ein mögliches Apple-Auto. Sie gingen
    los, als bekanntwurde, dass ein in Kalifornien gesichteter schwarzer Van
    mit ungewöhnlichen Kamera-Aufbauten von Apple geleast wurde.




    Zunächst
    war vermutet worden, dass Apple mit dem Wagen neue Aufnahmen für seinen
    Kartendienst mache. Doch nach und nach nahmen in den Berichten Hinweise
    auf ein eigenes Autoprojekt des iPhone-Riesen zu.



    Apple-Manager seien nach Österreich geflogen, um sich mit
    Auftragsfertigern zu treffen, unter anderem mit Magna Steyr, schrieb das
    "Wall Street Journal". Der Konzern hoffe, das Geschäft mit Elektroautos
    ähnlich prägen zu können wie einst den Smartphone-Markt mit dem iPhone,
    wurde eine der Quellen zitiert. Die Entwicklung eines Autos dauert
    mehrere Jahre und verschlingt viel Geld. Aktuell erforsche das Team
    unter anderem verschiedene Metalle und andere Materialien für die
    Autoproduktion. Apple kann sich teure Experimente leisten: Der Konzern
    sitzt auf einem Geldberg von 178 Milliarden Dollar und fährt vor allem
    dank des iPhone-Erfolgs einen Milliardengewinn nach dem anderen ein.



    Apple entwickelt bereits die Software CarPlay für eine bessere
    Integration des iPhones in die Unterhaltungsanlagen von Autos. Laut
    "Financial Times" zeugen die Neueinstellungen aber von größeren
    Ambitionen. Unter den von Apple angeheuerten Mitarbeitern seien auch
    Autodesigner und Spezialisten für Fahrzeugdynamik. Bekannt ist, dass der
    Chef des kalifornischen Entwicklungszentrums von Mercedes, Johann
    Jungwirth, bereits im vergangenen September zu Apple wechselte. Laut
    seinem Profil beim Karriere-Netzwerk LinkedIn geht es in seinem neuen
    Job aber um die Entwicklung von Mac-Systemen. Seit Januar arbeitet bei
    Apple auch der Manager Robert Gough, der zuvor beim Autozulieferer
    Autoliv war. Er gibt als seinen neuen Arbeitsplatz via LinkedIn eine
    Gruppe für Spezialprojekte an. Bei Autoliv entwickelte er Radartechnik
    und Sensoren.



    Der Chef des benachbarten Elektroauto-Herstellers Tesla aus Palo
    Alto, Elon Musk, hatte vor kurzem gesagt, Apple werbe Mitarbeiter bei
    ihm ab. Zugleich gibt es im Silicon Valley aber auch insgesamt einen
    scharfen Wettbewerb um Talente - und bei Tesla arbeiten inzwischen laut
    Bloomberg-Auswertung auch rund 150 ehemalige Apple-Beschäftigte. Ein
    mögliches iCar wäre nicht das erste Fahrzeug aus dem Silicon Valley. Der
    Internet-Riese Google arbeitet schon lange an der Technologie für
    selbstfahrende Autos und stellte im vergangenen Jahr ein erstes Fahrzeug
    aus eigener Entwicklung vor.



    Es ist ein Zweisitzer mit Elektroantrieb, der komplett vom Computer
    gesteuert wird und ganz ohne Lenkrad und Pedale auskommen soll. Google
    will damit den Verkehr in den Städten revolutionieren. Für Apple sei ein
    selbstfahrendes Auto aktuell nicht Teil der Pläne, schrieb das "Wall
    Street Journal".






    Quelle: DF