Wegen Disney Channel im Free-TV: Super RTL baut Programm um

  • Nach der Ankündigung des US-Konzerns Disney, in Deutschland einen
    eigenen Kanal zu betreiben, baut der deutsche Marktführer für
    Kinderfernsehen, Super RTL, sein Programm um.




    Dem Nachrichtenmagazin Focus zufolge hat der Kölner Sender einen Vertrag
    mit dem Animationsstudio Dreamworks ("Shrek", "Madagascar")
    geschlossen. Über eine Laufzeit von fünf Jahren wird Super RTL die
    Exklusivrechte für Deutschland an TV-Serien aus der
    Dreamworks-Produktion haben. Die Lizenzzeit beträgt zusätzlich sieben
    Jahre. Laut Focus wird Dreamworks künftig Kinofilme konsequent in
    TV-Serien weitererzählen. Die Serien ihrerseits sollen den nächsten
    Kinofilm vorbereiten.




    Für Super RTL war ein solcher Vertrag nötig, weil Disney zum Beginn des
    kommenden Jahres die Programmzulieferung stoppt (DF berichtete). Super
    RTL hatte bisher sein Programm in der wichtigen Zeit vor 20.15 Uhr zu 30
    Prozent mit Disney-Serien bestritten ("Kim Possible", "Meine Schwester
    Charlie"). Super RTL ist ein Tochterunternehmen von Disney. Der
    US-Konzern ist zu 50 Prozent an dem Sender beteiligt.




    Neben der neuen Ware aus Hollywood wird Super RTL laut Focus mehr
    Magazin-Sendungen produzieren und diese auch am Vorabend ausstrahlen.
    Geplant sind neue Formate. Der Programmchef von Super RTL, Carsten
    Göttel, sagte Focus zur Begründung: Eltern stellten heute andere
    Ansprüche, "ihre Kinder sollen auch vor dem Fernseher etwas lernen".




    Super RTL-Chef Claude Schmit sagte Focus, er rechne damit, dass sein
    Sender mittelfristig die Marktführerschaft verliere. "Da der
    Disney-Channel ähnlich positioniert ist wie wir, wird dieser bei uns die
    meisten Zuschauer abschöpfen." Möglich sei, dass der Kinderkanal von
    ARD und ZDF, Kika, "dann an uns vorbei zieht", so Schmit.




    Quelle: DF