Mascom stellt den Vertrieb seiner “Alphacrypt” CI-Module zum
Jahresende 2014 ein. Wie das Unternehmen mitteilt, wird bis zum
31.12.2014 auch die weitere Entwicklung von CI-Modulen beendet. Unter
der Überschrift “Der erfolglose Kampf” heisst es dazu auf der Firmen-Website:
Der Einsatz und die Bemühungen für ein technisch einfaches
Fernsehen aller Konsumenten durch Mascom, das sich in den letzen Jahren
zum ewigen Kampf und mit immer weniger Aussicht auf Erfolg entwickelte,
weil Geräte- und Inhalteanbieter mit ihren neuen Produkten heuchlerisch
Pseudo-Fortschritt versprechen. Modernste Kommunikationstechnik führt
zur direkten Abhängigkeit der Konsumenten von Programmbetreibern. Über
die neue Gerätegeneration wird zukünftig das Regiment in unseren
Wohnzimmern geführt.
Ein genauer Grund für das Ende des Alphacrypt-Moduls wurde nicht
genannt. Es dürfte aber ein Zusammenhang zu den zunehmenden
Restriktionen der Pay TV-Anbieter bestehen, die inzwischen teilweise
durch ein “Pairing” den Einsatz einer Smartcard nur in einem einzigen
Receiver erzwingen können.
Alphacrypt wurde als einfache Alternative für den Pay TV-Empfang in
beliebigen Empfangsgeräten mit CI-Slot entwickelt. Es unterstützte viele
Verschlüsselungsstandards wie das im Kabel teilweise eingesetzte Conax
oder das vom Schweizer Fernsehen verwendete Viaccess und ist in
Deutschland vor allem für den Empfang von Premiere/Sky beliebt gewesen.
Lange bevor Premiere eigene Receiver mit Aufnahmefunktion anbot, war
es dank Alphacrypt möglich, die Sendungen auch mit einem beliebigen
Sat-Receiver mit CI-Slot aufzuzeichnen. Lange Zeit wurde dies von dem
Pay TV-Anbieter mehr oder weniger stillschweigend geduldet. In den
letzten Monaten hat Sky allerdings begonnen die alten S02-Karten mit
Nagravision gegen V14-Karten mit der nicht von Alphacrypt unterstützten
NDS Videocrypt-Verschlüsselung auszutauschen.
Neben dem Pay TV haben sich aber auch die Privatsender zunehmend für
eine restriktivere Handhabung des TV-Empfangs eingesetzt – insbesondere
bei HDTV-Programmen. In neueren Geräten steckt meist eine CI+
Schnittstelle, die Restriktionen bei der Aufnahme ermöglicht, von denen
insbesondere RTL Gebrauch macht.
Quelle: Areadvd