ProSiebenSat.1-Chef fordert Gleichstellung von TV und Internet

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    ProSiebenSat.1 erwartet 2014 zwar einen neuen Umsatzrekord, dennoch beklagt sich Konzernchef Ebeling über Wettbewerbsverzerrungen. Da sich Internet-Anbieter wie Google nicht an die gleichen Gesetze und Beschränkungen halten müssten, würden TV-Sender immer mehr benachteiligt.



    ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling hat erneut Wettbewerbsverzerrungen auf dem deutschen Medienmarkt beklagt. Je mehr das klassische Fernsehen mit dem Internet verschmelze, desto größer würden die Nachteile, die Sender gegenüber neuen Anbietern im Internet hätten.

    "So muss sich etwa Google weder an die gleichen Jugendschutz- und Datenschutzgesetze, nicht an die gleichen Lizenzanforderungen und Urheberrechte halten wie wir - oder gar an Werbezeitenbeschränkungen", sagte Ebeling am Donnerstag in München auf der Hauptversammlung des Konzerns. Es gehe ihm nicht um zusätzliche Regeln, sondern um die Gleichbehandlung der verschiedenen Anbieter. Sonst bleibe der Wettbewerb verzerrt.




    Trotz der Hindernisse sieht sich ProSiebenSat.1 auf einem guten Weg. "Wir sind ein kerngesundes Unternehmen", bilanzierte Ebeling. Bei seinem Amtsantritt vor gut fünf Jahren habe er einen verschuldeten Konzern in schwieriger wirtschaftlicher Lage übernommen. Seitdem hat der frühere Pharmamanager den RTL-Rivalen umgekrempelt und der Sendergruppe eine neue Wachstumsstrategie verpasst, um damit unabhängiger von den schwankenden Werbemärkten zu werden.

    Im vergangenen Jahr erzielte ProSiebenSat.1 bereits ein Drittel des Umsatzes außerhalb des klassischen TV-Werbegeschäfts. "Unsere Diversifizierungsstrategie ist richtig und zahlt sich aus", sagte Ebeling. Dennoch bleibt das Fernsehen die wichtigste Säule für den Konzern. Bei der Gründung neuer Sender will sich Ebeling aber in diesem Jahr bremsen. Zwar gebe es Überlegungen für einen weiteren Kanal, der aber frühstens 2015 an den Start gehen solle.

    Der Konzern steckte zugleich erneut seine Wachstumsziele höher. "Wir wollen nun bis 2015 unseren Umsatz um mindestens 800 Millionen Euro steigern, also um 200 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant", verkündete er ein halbes Jahr nach dem endgültigen Ausstieg der Finanzinvestoren KKR und Permira. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass 2014 als weiteres Rekordjahr in unseren Büchern stehen wird


    Q: DF