Telecolumbus-Übernahme: Verkauf noch nicht in trockenen Tüchern

  • Entgegen der Spekulationen vom Montag über eine Übernahme von Tele Columbus durch den Kabel-Riesen Kabel Deutschland, sorgte das Statement eines Pressesprechers des Bundeskartellamts für Ernüchterung. Der Deal scheint sich also noch nicht, wie zunächst angenommen, in einem fortgeschrittenen Stadium zu befinden.


    "Eine Anmeldung der Übernahme von Tele Columbus durch KDG oder irgendein anderes Unternehmen liegt uns bislang noch nicht vor", äußerte Kay Weidner vom Bundeskartellamt. Somit ist das Tauziehen um den Kabelnetzbetreiber scheinbar noch lange nicht beendet.


    Ohne Frage wird die Erlaubnis einer Fusion seitens Bundeskartellamts keine einfache Aufgabe, da sich erst Ende letzten Jahres mit der Kabel-BW-Übernahme durch Unitymedia zwei große Kabelnetzbetreiber zusammengetan haben. Darüber hinaus wird sich Kabel Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit im Falle einer Fusion aufgrund seiner marktführenden Position im deutschen Kabelmarkt mit einigen Auflagen anfreunden müssen. Denkbar wäre eine Abschaffung der Grundverschlüsselung der privaten Free-TV-Sender. Spätestens seit der Auflage für Unitymedia ab 2013 keine Kanäle mehr grundverschlüsselt anzubieten, gilt dies als Option bei weiteren Kabelfusionen.


    Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein hatte zuletzt Mutmaßungen über eine Übernahme von Tele Columbus nicht bestätigen wollen, aber ein grundsätzliches Interesse an Zukäufen eingeräumt. "Natürlich sind wir an Konsolidierungen in unserem Netzgebiet interessiert. Für mögliche Akquisitionen würden wir auch über den finanziellen Spielraum verfügen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" noch Ende März.


    Insbesondere in Ostdeutschland ist Tele Columbus aktiv, das dort sowie in einigen westdeutschen Schwerpunktregionen in der sogenannten Netzebene Vier, also bei direkten Hausanschlüssen, aktiv ist. Tele Columbus versorgt rund 2,1 Millionen Haushalte mit Kabel-TV, Internet und Telefonie.


    Q: DF