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Um Ultra-HD-Inhalte in Zukunft über Satellit
zu verbreiten, benötigen die Sender nicht nur eine neue technische
Infrastruktur, sondern auch ein tragfähiges Geschäftsmodell, um
Verbreitung und Infrastruktur zu refinanzieren. Die Lösung könnten
etablierte Modelle wie HD Plus bieten. Der Anbieter brachte sich dafür
schonmal ins Gespräch.
Bereits
seit 2009 bietet die Satellitenplattform HD Plus die HD-Versionen der
wichtigsten deutschen Privatsender gegen eine geringe Nutzungsgebühr an.
Gut fünf Jahre nach dem Start nutzen bereits mehr als drei Millionen
TV-Haushalte in Deutschland (davon über 1,6 Millionen als dauerhaft
zahlende Kunden) das Angebot. Für die Sender offensichtlich ein
lohnendes Geschäft, schließlich können diese so die für die
HD-Verbreitung ihrer Programme anfallenden Verbreitungskosten
refinanzieren.
Doch
auch für den Satellitenbetreiber SES, seinerseits Mutterkonzern von HD
Plus, lohnt sich das Modell, da dieser dank der Plattform zahlreiche
Transponder für die HD-Verbreitung der Privatsender vermieten kann. Da
verwundert es wenig, dass HD-Plus-Geschäftsführer Wilfried Urner auch
über mögliche Ultra-HD-Angebote für die Zukunft nachdenkt: "Unser Ziel
ist es, bei HD Plus so rasch wie möglich UHD-Inhalte anzubieten, die
deutlich über ein klassisches Demo-UHD-Angebot hinausreichen werden."
Grund dafür ist die steigende Nachfrage nach Ultra-HD-TV-Geräten, für
die bislang jedoch kaum Inhalte in nativer UHD-Auflösung zur Verfügung
stehen.
Inhalte könnten dabei natürlich die Sender liefern und bei der
Entwicklung der technischen Infrastruktur gehört der Satellitenbetreiber
SES sicherlich zu den Vorreitern. Zwischen beiden könnte wie schon bei
der HD-Verbreitung quasi als Schnittstelle ein Anbieter wie HD Plus
stehen. Schließlich benötigen letztlich sowohl Sender als auch
Plattformanbieter für die Verbreitung der entsprechenden Inhalte ein
tragbares Geschäftsmodell und ohne eine Möglichkeit zur Refinanzierung
dürfte die kostspielige Satellitenverbreitung von Ultra-HD-Inhalten von
Seiten der Privatsender sicherlich noch lange ein Traum bleiben. Dieser
Realität sieht man auch bei HD Plus ganz nüchtern ins Auge. "Tatsache
ist, dass auch bei UHD-Ausstrahlungen in der gesamten Sendekette die
Kosten höher sind", erklärte Wilfried Urner dazu beispielsweise in
dieser Woche gegenüber der dpa.
Noch dürfte allerdings einige Zeit vergehen, bis es tatsächlich zum
Start der ersten Ultra-HD-Sender über Satellit kommt, immerhin befinden
sich sowohl die Inhalteproduktion als auch der Aufbau der nötigen
Infrastruktur derzeit noch in den Kinderschuhen. Letztlich werden die
TV-Sender und andere Inhalteanbieter auch nicht nur beim Verbreitungsweg
Satellit sondern auch im Kabel geeignete Geschäftsmodelle brauchen, um
einen Ultra-HD-Betrieb wirtschaftlich sinnvoll zu gestalten. Gut
möglich, dass sich auch dort die etablierten Modelle als sinnvolle Basis
empfehlen.
Quelle: DF