Türksat-Umstellung: Neue Empfangsparameter für türkische Sender

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    Große Verwirrung bei Zuschauern von
    türkischen TV-Sendern. Der Satellitenprovider Türksat hat die
    Senderbelegung auf 42 Grad Ost durch die Inbetriebnahme des neuen
    Satelliten Türksat 4A komplett durcheinandergewirbelt.






    Lange
    war es angekündigt, in den heutigen Morgenstunden wurde es zur
    Realität: Der Satellitenprovider Türksat hat die Transponderbelegung auf
    seinem auf 42 Grad Ost befindlichen Satellitensystem komplett geändert.
    Ursache der Umstellung ist die offizielle Inbetriebnahme des neuen Satelliten Türksat 4A, welche damit heute nach mehreren Testwochen abgeschlossen wurde.




    Für
    viele Türksat-Zuschauer hatte das aber heute morgen erst einmal recht
    unangenehme Folgen: Aufgrund der Änderungen war nahezu kein einziger
    Sender mehr über die Position 42 Grad Ost zu emfpangen und die
    Bildschirme blieben schwarz. Bei vielen Nutzern sorgte das für
    Aufregung, was auch zahlreiche Telefonanrufe in der Redaktion zur Folge
    hatte. Der Grund ist eine komplette Frequenzneubelegung auf dem
    Satellitensystem mit Focus auf die Türkei. Nahezu alle Sender haben eine
    neue Heimat auf Türksat bekommen, den Zuschauer bleibt nun nichts
    anderes übrig als einen Suchlauf zu starten.


    Neue Sendersuche per Netzwerkscan...


    Doch auch dies ist nicht immer so ohne weiteres zu bewerkstelligen.
    Nicht jeder Receiver oder TV-Empfänger kann die neuen Frequenzen sofort
    finden, denn diese sind in den Geräten bisher nicht hinterlegt. Der
    Hintergrund: Zahlreiche Satellitenreceiver greifen beim Suchlauf auf
    eine fest hinterlegte Transponderliste zu, die nach der Umstellung auf
    Türksat nicht mehr korrekt sind. Wer nicht darauf warten möchte, dass
    der Hersteller mit einem Update der Transponderbelegung reagiert, hat je
    nach Gerät mehrere Möglichkeiten. Die einfachste Variante – soweit
    vorhanden – ist ein so genannter Netzwerkscan. Dieser muss auf der
    Frequenz 11 844 MHz vertikal (Symbolrate SR 2222, Fehlerkorrektur FEC 3/4)
    gestartet werden. Auf dieser ist eine so genannte Network ID
    hinterlegt, die alle neuen Frequenzen beinhaltet. Wird der Netzwerkscan
    vom Receiver unterstützt, so werden sämtliche Frequenzen ordnungsgemäß
    abgescannt. Die vermissten Programme sind somit nach dem Suchlauf
    wieder wie gewohnt empfangbar. Bei manchen Geräten verbirgt sich dieser
    Netzwerkscan auch hinter Begriffen wie "automatischer Suchlauf" oder
    "Netzwerksuche". Im Zweifelsfall hilft hier einfach ausprobieren.


    ...oder Blindscan


    Eine weitere bequeme Möglichkeit ist ein Blindscan, den einige
    Digitalreceiver anbieten. In diesem Fall wird der komplette Satellit auf
    neue Transponder untersucht und die gefundenen Parameter bei einem
    anschließenden Suchlauf verwendet. Unterstützt der Empfänger allerdings
    keinen Netzwerkscan und besitzt auch keine Blindscanoption, so ist
    Handarbeit angesagt. Jede Frequenz muss in diesem Falle in der manuellen
    Suche einzeln eingetragen und abgescannt werden. Je nach genutzter
    Antennengröße sind dies bis zu 70 verschiedene Frequenzen. Eine aktuelle
    Frequenzliste stellen wir im Freqfinder beziehungsweise auch in der Frequfinder App am Android- oder iOS-Mobilgerät bereit.



    Ein Ärgernis bei vielen Türken ist zudem, dass die
    Originalversionen der türkischen Privatsender oft nur noch mit
    erheblichen Antennenaufwand beziehungsweise teilweise gar nicht mehr
    in Westeuropa zu sehen sind. NTV, Star TV und Kanal D lassen sich in
    Europa nicht mehr mit Antennen unter 2,5 Meter Durchmesser sehen. Für
    ATV, Show TV und Kanal 7 werden Antennen ab 1,2 Meter benötigt. In
    Europa werden somit von vielen Zuschauern nur noch die abgespeckten,
    mit europäischer Werbung und Shows gespickten Ableger Eurostar, Euro
    D, NTV Avrupa, ATV Europe und andere zu sehen sein.




    Quelle: DF